geschichte
- der bürgerverein in eversten -

Der Bürgerverein Oldenburg-Eversten e. V. - eine bürgernahe Einrichtung mit vielfältigen Aktivitäten im Stadtwesten


Hans-Günther Zemke

Der Bürgerverein Oldenburg-Eversten e. V. - eine bürgernahe Einrichtung mit vielfältigen Aktivitäten im Stadtwesten
Satzungsmäßige Aufgabe des Bürgervereins ist „die Wahrung und Förderung der kommunalen, wirtschaftlichen, kulturellen und sportlichen Interessen, die Pflege der Natur, des Umwelt-, Landschafts- und Denkmalschutzes sowie des Brauchtums im Stadtteil Oldenburg-Eversten". Der Bürgerverein wurde am 26. September 1952 gegründet und am 8. August 1990 ins Vereins-register beim Amtsgericht Oldenburg eingetragen. Der Bürgerverein ist parteipolitisch neutral; er dient ausschließlich gemeinnützigen Zwecken und ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Stadt-oldenburger Bürgervereine (AStOB) und der Oldenburgischen Landschaft - Körperschaft öffent-lichen Rechts -. Der Bürgerverein hatte zwei Vorläufer: Zu Beginn des 19. Jahrhunderts trafen sich Bürger eines „Bürgerclubs" regelmäßig bei „Club-Harms" in der Hoyer'schen Villa. Dieser Bürgerclub gehörte zu den ältesten bürgerlichen Vereinen im Umfeld der Stadt Oldenburg.


Der Vorstand des Bürgervereins Eversten e. V. (v. l.) Birgit Neumann,Hans-Günther Zemke, Günter Wilke, Ingrid Meyer und Wolfgang Busch

Der Bürgersinn richtete sich später auf die Verschönerung Everstens und regte die Bürger an, das Ihre auf ihren Grundstücken zu tun. So entstand der „Verschönerungsverein", der sich im „Odeon" traf. Er beschränkte sich nicht nur auf das Äußere der Gemeinde Eversten, sondern wollte auch zu ihrem Nutzen tätig sein. Beides kam in der Stiftung des Brunnens an der Wien-straße zusammen. Nach der Eingemeindung im Jahr 1924 vertrat der Bürgerverein Oldenburg-West die Interessen der Everstener Bürger. Bemerkenswert ist, daß der Ortsname Eversten zunächst in seiner Bezeichnung nicht mehr auftrat. Zu seinen überlieferten Aktivitäten gehörte eine Informationsveranstaltung am 14. Juli 1927 über den Bebauungsplan des Stadtteils Eversten. In den dreißiger Jahren mußte der Bürgerverein seine Tätigkeit beenden. Die damali-gen Zeitumstände und praktischer Sinn führten nach dem Zwei­ten Weltkrieg zur Gründung eines „Obst- und Gartenbauvereins". Er wurde der Vorläufer des Bürgervereins Eversten e.V.. Standen unmittelbar nach Kriegsschluß die Versorgungsprobleme der Bevölkerung im Mittelpunkt des Interesses, nicht zuletzt die Bearbeitung von Garten- und Ackerland und die Beschaffung von Saatgut und Nahrungsmitteln, so verwandelten sich nach Sicherstellung der Grundbedürfnisse die Interessen der Bevölkerung, so daß ein Bürgerverein Eversten gegründet wurde. Im Untertitel führte er bis 1972 den alten Namen „Obst- und Gartenbauverein" weiter.


Der "Bürgerball" stets mit guter Musik - gesellschaftlich ein Highlight in Eversten




Höhepunkt auf dem Bürgerball: Die Auszeichnung für den schönsten Vorgarten in Eversten mit der GOLDENEN GARTENVASE


Vorbereitungen für die Erntekrone

Die umfangreichen Aufgaben des Bürgervereins Eversten e.V. sind vielschichtig und werden über eine Arbeitsteilung innerhalb des fünfköpfigen Vorstands und mit aktiven Vereinsmitgliedern wahrgenommen. Die Presse berichtet laufend über diese Arbeit. Schwerpunkte sind: - das breite Feld kommunaler Probleme (einschließlich Umweltschutz und Bewertungen bzw. Prämierungen von Vorgärten und Baikonen in Eversten), das in unterschiedlichen Veranstaltungsformen (in Mitgliederversammlungen, Vorträgen und Diskussionen/„Eversten-Gesprächen") und durch regelmäßige Stadtbesichtigungen oder auch durch gezielten Schriftverkehr bearbeitet wird.

Die Geselligkeit, die jedes Jahr in mehreren Zusammenkünften des Bürgervereins zur Freude von Mitgliedern und Bürgern gepflegt wird: Bei Emp­fängen, z.B. zum Neuen Jahr, bei Kohlfahrten „ins Blaue", beim „Bürgerball unter der Erntekrone".

Ein attraktives Programm an Studien- und Erlebnisreisen in Deutschland und Europa, das sich großer Beliebtheit erfreut.

Die Vorsitzenden seit 1952 waren Heinrich Brockmann bis 1974, als ihm im März Erich Schwarz nachfolgte. Seit 1977 leitet Hans-Günther Zemke den Bürgerverein Eversten e.V. Dem derzeitigen Vereinsvorstand gehören ferner an: Wolfgang Busch (Stv. Vorsitzender), sowie Ingrid Meyer, Birgit Neumann und Günter Wilke. Ehrenmitglieder sind Magda Otte und Willy Schröder.

Willy Schröder, geb. 1902, wohnhaft seit 1937 in Eversten, ist Ehrenmitglied des Bürgervereins Eversten e.V. Er verfolgte mit seiner Kamera „immer aus der gleichen Dachluke heraus" die Bau- und Verkehrsentwicklung der Umgehungsstraße (BAB 28) in Eversten.

„Es gibt in Oldenburg keinen Turm, den ich nicht bestiegen habe", um Fotos zur Vorbereitung von jährlich bis zu fünf in hoch- und plattdeutscher Sprache gehaltenen „Stadt- und Land"-Vorträgen in unterschiedlichen Bild­reihen mit insgesamt tausend Dias zu schießen.

Der gelernte Maschinenbauer und studierte Ingenieur für Elektrotechnik und Maschinenbau war über mehrere Jahrzehnte Mitarbeiter der Handwerkskammer Oldenburg, bei der er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1967 der mitaufgebauten Gewerbeförderungsstelle vorstand.

Neben seinem Beruf und Hobby engagierte er sich auch ehrenamtlich, u. a. als aktiver Gutachter in der Umweltschutzarbeit des Bürger verein s, in der er jährlich mehrere tausend Vorgärten in Eversten für die regelmäßige „Prämierung" (1. Preis die „Goldene Gartenvase") mitbewertete.

Quelle:

Hans-Günther Zemke (Hg), "Eversten an der Schwelle zum Jahr 2000", Verlag Ernst Knoth, Melle 1999, ISBN 3-88368-310-8.